Referent: Dr. des. Dominik Meyer, Universität des Saarlandes, Saarbrücken
Donnerstag, den 15. November 2007
Der Vortrag stellt in Kurzform die Hauptergebnisse meiner Dissertation dar. Dabei wurden die Vorgänge untersucht, die sich am Ende der frühen Kupferzeit (nach europäischer Chronologie), also nach dem Ende der Kulturen des Kodzadermen-Gumelnita-Karanovo-VI-Verbandes im Westpontischen Raum, v. a. im heutigen Bulgarien und Rumänien, abspielen.
Am Ende der durch große Siedlungen und reiches Fundmaterial gekennzeichneten Frühkupferzeit taucht im unteren Donauraum in Gumelnita- und Kodzadermen-Siedlungen sogenannte Cernavoda-I-Keramik auf. Dabei handelt es sich um ein Material, dessen Herkunft im Allgemeinen als „nordpontisch“ angenommen wird. Grund für diese Zuweisung sind einzelne Elemente der Keramik (Schnurverzierung, Muschelmagerung und Rundbodigkeit der Gefäße). Während also im nördlichen Teil des Untersuchungsgebiets nach dem Ende des KGK-VI-Verbandes eine Weiterbesiedlung stattfindet, brechen im südlichen Raum die kupferzeitlichen Siedlungen ab, und es folgt, wie in einigen Tellsiedlungen zu sehen, ein mächtiger Hiatus. Diese Fundleere wurde in der Literatur zum Einen als Folge von kriegerischen Invasionen aus dem nordpontischen Raum, zum Andern als Ergebnis von klimatischen Veränderungen angesehen.